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In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie FreeBSD installieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Bezug der FreeBSD 5.3-RELEASE Distribution und dem Start der Installation. Im Kapitel ``FreeBSD installieren'' des FreeBSD Handbuchs finden Sie genauere Informationen über das Installationsprogramm, einschließlich einer ausführlichen, bebilderten Installationsleitung.
Wenn Sie eine ältere Version von FreeBSD aktualisieren wollen, sollten Sie Abschnitt 3, Aktualisierung von FreeBSD, lesen.
Bevor Sie mit der Installation beginnen, sollten Sie auf jeden Fall alle Anleitungen, die Sie zusammen mit FreeBSD erhalten haben lesen. Eine Übersicht der zu dieser FreeBSD-Version gehörenden Dokumente finden Sie in README.TXT, die sich normalerweise an der gleichen Stelle wie diese Datei befindet. Die meisten der dort erwähnten Dokumente, wie die Release Notes und Liste der unterstützten Geräte, stehen auch im Menü Dokumentation des Installationsprogramms zur Verfügung.
Die elektronischen Versionen des FreeBSD FAQ und des Handbuchs sind auch auf der FreeBSD Project Web site erhältlich, wenn Sie einen Internet-Zugang haben.
Der Umfang der Dokumentation schreckt zwar im ersten Moment etwas ab, aber die Zeit, die Sie für die Lektüre brauchen, wird sich lohnen. Außerdem ist es vorteilhaft, die zur Verfügung stehenden Ressourcen zu kennen, wenn während der Installation ein Problem auftreten sollte.
Irgend etwas kann immer schiefgehen und wenn Ihnen das passiert, sollten Sie einen Blick in Abschnitt 4 werfen, wo Sie hilfreiche Informationen finden können. Sie sollten ebenfalls einen Blick auf die aktuelle Version von ERRATA.TXT werfen, bevor Sie mit der Installation beginnen, da Sie dort Informationen über alle die Probleme finden, die seit der Veröffentlichung gefunden wurden.
Wichtig: Das Installationsprogramm für FreeBSD tut sein möglichstes, um Sie vor Datenverlusten zu bewahren, trotzdem ist es denkbar, daß Sie Ihre gesamte Festplatte löschen, wenn Sie einen Fehler machen. Stellen Sie sicher, daß Sie ein brauchbares Backup haben, bevor Sie die Installation durchführen.
Wenn Sie noch nie Geräte für FreeBSD konfiguriert haben, sollten Sie auf jeden Fall einen Blick in die Datei HARDWARE.TXT werfen, hier finden Sie Informationen, welche Geräte von FreeBSD unterstützt werden.
Wenn Sie die erste Meldung des Installationsprogramms vor sich haben, können Sie sich einfach die diversen Menüs ansehen und Ihren eigenen Weg finden. Wenn Sie FreeBSD noch nie installiert haben, sollten Sie auf jeden Fall einen Blick in die Texte werfen, die im Submenü Dokumentation zur Verfügung stehen. Das gleiche gilt für die allgemeinen Informationen, die im Hauptmenü unter ``Usage'' zu finden sind.
Anmerkung: Wenn Sie ein Problem haben, drücken Sie einfach F1, um sich die Onlinehilfe für die jeweilige Situation anzusehen.
Unabhängig davon, ob Sie schon einmal FreeBSD installiert haben, empfehlen wir Ihnen die Benutzung der ``Standard'' Installation. Damit ist sichergestellt, daß Sie alle wichtigen Einstellungen treffen können und nichts vergessen. Wenn Sie schon mehr Erfahrung mit der Installation von FreeBSD haben und genau wissen, was Sie tun, können Sie auch die Menüpunkte ``Express'' oder ``Custom'' wählen. Wenn Sie ein bestehendes System aktualisieren wollen, sollten Sie den Menüpunkt ``Upgrade'' nutzen.
Das Installationsprogramm von FreeBSD unterstützt die folgenden Installationsmedien: Disketten, DOS-Partitionen, Bandlaufwerke, CDROM, FTP, NFS und UFS Partitionen. In den nächsten Kapiteln finden Sie Informationen, was Sie bei der Installation von diesen Medien beachten müssen.
Wenn Sie von einem lokalen CDROM installieren wollen, sollten Sie nicht dieses Kapitel lesen, sondern Abschnitt 1.4. Wenn in Ihrem System kein CDROM vorhanden ist und Sie eine FreeBSD CD benutzen wollen, die in einem CDROM Laufwerk eines anderen Systems liegt und Sie dieses System über ein Netzwerk erreichen können, dann gibt es mehrere Möglichkeiten:
Wenn Sie bei der Installation von FreeBSD die Daten direkt per FTP vom CDROM eines anderen FreeBSD Systems beziehen wollen, ist das sehr einfach: Vergewissern Sie sich, daß der FTP-Server aktiv ist und benutzen Sie vipw(8), um die folgende Zeile in die Paßwortdatei des anderen Systems einzufügen:
ftp:*:99:99::0:0:FTP:/cdrom:/sbin/nologin
Auf der Maschine, auf der das Installationsprogramm läuft, wechseln Sie in das Menü Options, um die Einstellung Release Name auf den Wert any zu ändern. Danach können Sie Media Type auf den Wert FTP setzen. In der Auswahl der FTP-Server wählen Sie den Punkt ``URL'' und geben als Wert ftp://machine an.
Warnung: Durch diese Änderung kann jedes System im lokalen Netzwerk oder sogar im Internet eine ``anonymous FTP'' Verbindung zu dem System mit dem CDROM aufbauen, was nicht unbedingt erwünscht ist.
Alternativ können Sie NFS benutzen, um den Inhalt des CDROM direkt für die Maschine, auf der Sie installieren wollen, zu exportieren. Dazu muß auf dem System mit dem CDROM die Datei /etc/exports um einen Eintrag erweitert werden. Dieser Eintrag erlaubt zum Beispiel der Maschine ziggy.foo.com, das CDROM während der Installation direkt per NFS zu mounten:
/cdrom -ro ziggy.foo.com
Das System mit dem CDROM muß natürlich als NFS Server konfiguriert sein. Wenn Sie nicht wissen, wie man das System so konfiguriert, sollten Sie vielleicht eine andere Variante benutzen, falls Sie nicht bereit sind, die Onlinehilfe zu rc.conf(5) zu lesen und das System entsprechend zu konfigurieren. Wenn das gelingt, sollten Sie in der Lage sein, cdrom-system:/cdrom als Pfad für die NFS Installation anzugeben, also z.B. wiggy:/cdrom.
Wenn Sie wirklich von Diskette installieren wollen, weil Ihre Hardware nicht unterstützt wird oder Sie es vorziehen, Dinge auf die harte Tour zu erledigen, müssen Sie zunächst einmal die Disketten für die Installation vorbereiten.
Der erste Schritt ist die Erstellung der Bootdisketten, wie in Abschnitt 1.3 beschrieben.
Der zweite Schritt ist, einen Blick in Abschnitt 2 zu werfen. Das Kapitel ``Distribution Format'' ist besonders wichtig, da Sie hier erfahren, welche Dateien Sie auf Diskette übertragen müssen und welche Sie ignorieren können.
Danach brauchen Sie so mindestens so viele 1.44 MByte Disketten, daß Sie alle Dateien im Verzeichnis bin (binary distribution) auf Disketten unterbringen können. Wenn Sie Disketten mit DOS vorbereiten, müssen Sie sie mit dem MS-DOS Befehl FORMAT formatieren. Wenn Sie Windows benutzen, benutzen Sie die Option Formatieren des Dateimanagers.
Wichtig: Neue Disketten sind in der Regel ``vorformatiert''. Das ist zwar eine sehr angenehme Variante, allerdings haben uns viele Anwender von Fällen berichtet, in denen es Probleme mit diesen vorformatierten Disketten gab. Im Zweifelsfalle sollten Sie auch diese Disketten selbst formatieren, um wirklich sicher zu gehen.
Wenn Sie die Disketten auf einem anderen FreeBSD System erzeugen, kann eine Formatierung nicht schaden, obwohl die Disketten kein DOS-Dateisystem enthalten müssen. Sie können die Programme disklabel(8) und newfs(8) benutzen, um auf den Disketten ein UFS Dateisystem anzulegen. Dazu sind die folgenden Befehle notwendig:
# fdformat -f 1440 fd0 # disklabel -w fd0 floppy3 # newfs -i 65536 /dev/fd0
Nachdem Sie die Disketten formatiert haben, müssen Sie die Dateien auf die Disketten kopieren. Die Dateien der einzelnen Distributionen sind so aufgeteilt worden, daß auf eine normale 1.44 MByte Diskette eine Datei paßt. Nehmen Sie sich ihren Diskettenstapel, kopieren Sie so viele Dateien wie möglich auf jede Diskette, bis Sie alle gewünschten Distributionen auf die Disketten verteilt haben. Dabei sollten jede Distribution in ein eigenes Verzeichnis auf der Diskette haben, also z.B. a:\bin\bin.inf, a:\bin\bin.aa, a:\bin\bin.ab, ...
Wichtig: Die Datei bin.inf muß auf der ersten Diskette des bin Satzes liegen, da das Installationsprogramm sie auswertet, um die Anzahl der Dateien für diese Distribution zu erfahren. Wenn Sie andere Distributionen auf Diskette kopieren, muß die Datei distname.inf immer auf der ersten Diskette des jeweiligen Diskettensatzes liegen.
Wenn Sie bei der Installation den Dialog Medien erreicht haben, wählen Sie Punkt ``Floppy'' aus und folgen Sie danach den Anweisungen.
Wenn Sie vom Band installieren, erwartet das Installationsprogramm, daß die Dateien im tar-Format auf dem Band liegen. Um ein solches Band anzulegen, müssen Sie sich zunächst alle Dateien für die Distributionen besorgen, die Sie installieren wollen und sie dann mit tar(1) auf Band schreiben, ungefähr so:
# cd /where/you/have/your/dists # tar cvf /dev/sa0 dist1 .. dist2
Bei der eigentlichen Installation müssen Sie darauf achten, daß Sie in einem temporären Verzeichnis (das Sie selbst bestimmen können) genug Platz für den gesamten Inhalt des Bandes lassen. Da man nicht beliebig auf den Inhalt eines Bandes zugreifen kann, braucht diese Art der Installation eine Menge temporären Speicherplatz. Sie sollten davon ausgehen, daß Sie die gleiche Menge temporären Speicherplatz benötigen, wie Sie vorher auf das Band geschrieben haben.
Anmerkung: Bei dieser Art der Installation muß sich das Band im Laufwerk befinden, bevor Sie von den Disketten booten. Andernfalls kann es sein, daß die Installation das Laufwerk nicht ``erkennt''.
Der letzte Schritt ist die Erzeugung der Bootdisketten, siehe Abschnitt 1.3.
Wenn Sie die Bootdisketten erzeugt haben, wie in Abschnitt 1.3 beschrieben, können Sie die restliche Installation über eine Netzwerk-Verbindung durchführen, wobei drei Arten von Netzwerkverbindungen unterstützt werden: seriell, parallel, oder Ethernet.
Die Unterstützung für SLIP ist sehr rudimentär und auf feste Verbindungen, wie ein Nullmodemkabel zwischen zwei Rechnern, beschränkt. Der Grund für die Einschränkung ist, daß Sie bei SLIP keine Wählverbindung aufbauen können. Wenn Sie sich einwählen müssen oder sonst in irgendeiner Form die Verbindung aufbauen müssen, sollten Sie PPP verwenden.
Wenn Sie PPP verwenden, müssen Sie die IP-Adresse und die DNS-Informationen Ihres Internet-Providers kennen, da Sie diese im ersten Teil des Installationsvorgangs benötigen. Es kann auch sein, daß Sie Ihre eigene IP-Adresse kennen müssen, allerdings unterstützt PPP dynamisch zugewiesene IP-Adressen und sollte daher in der Lage sein, diese Information selbst herauszufinden, sofern Ihr Internet-Provider dies unterstützt.
Weiterhin müssen Sie die notwendigen ``AT Befehle'' für die Anwahl kennen, da sich die Unterstützung für die Anwahl auf eine einfache Terminalemulation beschränkt.
Falls Sie über eine feste Verbindung zu einem anderen FreeBSD oder Linux System verfügen, sollten Sie eine Installation über ein ``Laplink'' Kabel an den parallelen Schnittstellen in Betracht ziehen. Die Übertragungsgeschwindigkeit der parallelen Schnittstelle liegt deutlich über dem Maximum einer seriellen Schnittstelle (bis zu 50 KByte/sec), was die Installation deutlich beschleunigt. Im Normalfall ist es auch nicht notwendig, ``echte'' IP Adressen zu benutzen, wenn Sie eine Punkt-zu-Punkt Verbindung über ein paralleles Kabel verwenden, verwenden Sie einfach die in RFC1918 definierten Adreßbereiche für die beiden Seiten der Verbindung (z.B. 10.0.0.1, 10.0.0.2, etc).
Wichtig: Wenn Sie statt einem FreeBSD System einen Linux-Rechner am anderen Ende der Leitung haben, müssen Sie im Dialog TCP/IP setup im Feld ``extra options for ifconfig'' den Wert link0 angeben, da Linux eine leicht abweichende Variante des PLIP-Protokolls benutzt.
FreeBSD unterstützt viele häufig verwendete Netzwerkkarten, eine Übersicht ist Teil der FreeBSD Hardware Notes. Diese finden Sie in der Datei HARDWARE.TXT im Menü Dokumentation des Installationsprogramms und auf der CD. Wenn Sie eine der unterstützten PCMCIA-Netzwerkkarten benutzen, sollten Sie diese einstecken, bevor Sie den Laptop einschalten. Der Wechsel der Karten im Betrieb wird während der Installation leider zur Zeit nicht unterstützt.
Sie müssen den Namen und die IP-Adresse Ihres Systems sowie die Netzmaske für Ihr Netzwerk kennen. Diese Angaben können Sie von Ihrem Systemadministrator erhalten. Wenn Sie andere Systeme mit deren Namen und nicht mit ihren IP-Adressen ansprechen wollen, brauchen Sie zusätzlich die Adresse eines Nameservers und unter Umständen auch die Adresse des Gateways, das Sie ansprechen müssen, um den Nameserver abzufragen (wenn Sie PPP verwenden, ist das die IP-Adresse Ihres Internet-Providers). Wenn Sie einen HTTP-Proxy für FTP (Details dazu finden Sie weiter unten) verwenden wollen, brauchen Sie auch die Adresse des Proxies.
Wenn Sie die Antworten auf diese Fragen nicht kennen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Systemadministrator reden, bevor Sie diese Installationsart ausprobieren. Wenn Sie in einem aktiven Netzwerk einfach irgendeine IP-Adresse oder Netzmaske nutzen, ist ein Fehlschlag so gut wie sicher; außerdem können Sie sich schon mal auf einem Anschiß durch Ihren Systemadministrator einstellen.
Wenn die Netzwerkverbindung erst einmal steht, können Sie die Installation über NFS oder FTP fortsetzen.
Die Installation über NFS ist einfach: Kopieren Sie die Daten aus der FreeBSD Distribution auf irgendeinen Server und geben Sie diesen als als Installationsmedium an.
Wenn dieser Server nur Verbindungen von einem ``privileged port'' erlaubt (die Standardeinstellung für Sun und Linux Workstations), ist es möglich, daß Sie im Menü Option diese Einstellung aktivieren müssen, um die Installation fortsetzen zu können.
Wenn Sie eine schlechte Netzwerkanbindung haben und daher unter niedrigen Übertragungsraten leiden, sollten Sie die Einstellung ``NFS Slow'' aktivieren.
Eine weitere Voraussetzung für die Installation über NFS ist, daß der Server ``subdir mounts'' unterstützen muß. Wenn die FreeBSD Distribution zum Beispiel im Verzeichnis wiggy:/usr/archive/stuff/FreeBSD liegt, dann muß wiggy den direkten Zugriff auf /usr/archive/stuff/FreeBSD erlauben, nicht nur /usr oder /usr/archive/stuff.
Bei FreeBSD erlauben Sie diese Art des Zugriffs durch die Angabe der Option -alldirs in der Datei /etc/exports. Bei anderen NFS Servern gibt es ähnliche Konventionen. Wenn Sie die Meldung Permission Denied erhalten, liegt es meistens daran, daß diese Einstellung nicht richtig ist.
Wenn Sie über FTP installieren, können Sie jeden Server benutzen, auf dem eine aktuelle Version von FreeBSD verfügbar ist. Eine Liste passender Server für fast jeden Ort der Welt wird Ihnen während der Installation angezeigt.
Wenn Sie von einem Server installieren wollen, der nicht in dieser Liste steht oder wenn Sie Problem mit dem DNS haben, können Sie auch eine URL angeben, wenn Sie den Punkt ``URL'' aus der Liste auswählen. Da eine URL sowohl einen Hostname als auch eine Adresse enthalten kann, können Sie eine URL dieser Art verwenden, wenn Sie keinen Zugriff auf einen Nameserver haben:
ftp://216.66.64.162/pub/FreeBSD/releases/ia64/4.2-RELEASE
Sie können eine dieser drei Varianten der FTP-Installation nutzen:
FTP: Diese Variante nutzt bei der Datenübertragung den ``aktiven'' Modus, bei dem der Server eine Verbindung zum Client aufbaut. Diese Variante funktioniert meistens nicht, wenn eine Firewall im Spiel ist; allerdings unterstützen ältere Server meistens nur diese Methode. Wenn Ihre Verbindungen im passiven Modus steckenbleiben, sollten Sie diese Variante versuchen.
FTP Passive: Diese Variante nutzt den FTP-Modus "Passive", damit der Server keine Verbindungen zum Client aufbaut. Sie sollten diese Variante verwenden, wenn Ihr Netzwerk durch eine Firewall abgesichert ist, da die meisten Firewalls die vom Server ausgehenden Verbindungen nicht erlauben.
FTP via an HTTP proxy: Mit dieser Option weisen Sie FreeBSD an, eine HTTP-Verbindung zu einem Proxy aufzubauen, wenn es Daten per FTP übertragen will. Der Proxy übersetzt die Anforderungen und schickt Sie zum eigentlichen FTP Server. Diese Methode sollten Sie verwenden, wenn eine Firewall FTP vollständig verbietet, dafür aber einen HTTP Proxy zur Verfügung stellt. Bei dieser Variante müssen Sie nicht nur den FTP-Server, sondern auch den Namen des Proxy-Servers angeben.
Falls Sie einen echten FTP Proxy benutzen, der nicht auf HTTP aufsetzt, sollten Sie die URL wie folgt angeben:
ftp://foo.bar.com:port/pub/FreeBSD
Dabei müssen Sie für port die Portnummer des FTP-Proxy-Servers eingeben.
Ein Verzeichnis mit einer typischen FreeBSD Distribution sieht ungefähr so aus (das exakte Aussehen hängt von der jeweiligen Version, Architektur und anderen Faktoren ab):
ERRATA.HTM README.TXT compat1x dict kernel ERRATA.TXT RELNOTES.HTM compat20 doc manpages HARDWARE.HTM RELNOTES.TXT compat21 docbook.css packages HARDWARE.TXT base compat22 filename.txt ports INSTALL.HTM boot compat3x floppies proflibs INSTALL.TXT catpages compat4x games src README.HTM cdrom.inf crypto info tools
Wenn Sie dieses Verzeichnis für eine CD-, FTP- oder NFS-Installation nutzen wollen, brauchen Sie nur die beiden 1.44 MByte großen Bootdisketten zu erstellen (wie das geht, ist in Abschnitt 1.3 beschrieben), von diesen zu booten, und dann den Anweisungen zu folgen. Alle anderen Dateien, die für die Installation notwendig sind, werden auf der Grundlage Ihrer Angaben automatisch geholt. Wenn Sie FreeBSD noch nie installiert haben, sollten Sie dieses Dokument (die Installationsanleitung) komplett durchlesen.
Wenn Sie eine der anderen Varianten der Installation nutzen oder einfach nur wissen wollen, wie eine Distribution aufgebaut ist, finden Sie hier weitere Informationen zum Inhalt einiger der Verzeichnisse:
Die *.TXT und *.HTM Dateien enthalten Dokumentationen (dieses Dokument ist zum Beispiel in INSTALL.TXT und INSTALL.HTM enthalten), die Sie vor der Installation lesen sollten. Die *.TXT Dateien enthalten normalen Text, die *.HTM Dateien enthalten HTML und können mit fast jedem Web Browser gelesen werden. Einige Distributionen stellen die Dokumentationen auch in anderen Formaten bereit, z.B. PDF oder PostScript.
docbook.css ist ein Cascading Style Sheet (CSS), der von einigen Browsern zur Formatierung der HTML Dokumentation benutzt wird.
Die Verzeichnisse base, catpages, crypto, dict, doc, games, info, manpages, proflibs, und src enthalten die Hauptkomponenten der FreeBSD Distribution. Diese sind auf kleine Dateien aufgeteilt, damit sie (zur Not) auch auf Disketten passen.
Die Verzeichnisse compat1x, compat20, compat21, compat22, compat3x, und compat4x enthalten Dateien, die zur Ausführung von Programmen älterer FreeBSD Versionen notwendig sind. Auch diese Dateien liegen im .tar.gz Format vor und können direkt bei der Installation installiert werden. Falls Sie sie nachträglich installieren wollen, nutzen Sie das install.sh Script in dem jeweiligen Verzeichnis.
Das Verzeichnis floppies/ enthält die Images der Bootdisketten. Informationen, wie man diese Images benutzt, finden Sie in Abschnitt 1.3.
Die Verzeichnisse packages und ports enthalten die FreeBSD Packages bzw. Ports Collection. Sie können Packages aus diesem Verzeichnis installieren, indem Sie den folgenden Befehl eingeben:
#/stand/sysinstall configPackages
Alternativ können Sie auch die Namen einzelner Dateien aus packages an das Programm pkg_add(1) übergeben.
Die Ports Collection kann wie jede andere Distribution installiert werden und belegt dann rund 190 MByte Plattenplatz. Weitere Informationen über die Ports Collection finden Sie auf http://www.FreeBSD.org/ports/. Wenn Sie die doc Distribution installiert haben, sind diese Informationen auch unter /usr/share/doc/handbook verfügbar.
Zum guten Schluß: Das Verzeichnis tools enthält diverse DOS-Programme zur Ermittlung der Plattengeometrie, zur Installation von Bootmanager, und so weiter. Sie brauchen diese Programme nicht unbedingt, sie werden nur mitgeliefert, um Ihnen das Leben etwas einfacher zu machen.
Das Verzeichnisses einer typischen Distribution (in diesem Fall info) enthält die folgenden Dateien:
CHECKSUM.MD5 info.ab info.ad info.inf install.sh info.aa info.ac info.ae info.mtree
Die Datei CHECKSUM.MD5 enthält MD5 Prüfsummen für die anderen Dateien. Sie wird nur gebraucht, falls Sie vermuten, daß eine Datei beschädigt wurde. Diese Datei wird vom Installationsprogramm nicht verwendet und muß auch nicht zusammen mit den anderen Dateien dieser Distribution kopiert werden. Die Dateien mit den Namen info.a* sind Teile eines einzigen .tar.gz Archivs, dessen Inhalt Sie sich mit dem folgenden Befehl anzeigen lassen können:
# cat info.a* | tar tvzf -
Während der Installation werden diese Dateien automatisch zusammengesetzt und ausgepackt.
Die Datei info.inf wird vom Installationsprogramm genutzt, um die Anzahl der Dateiteile zu ermitteln, die es beschaffen und zusammensetzen muß. Wenn Sie eine Distribution auf Diskette kopieren, müssen Sie die .inf Datei auf die erste Diskette kopieren.
Die Datei info.mtree ist ebenfalls optional und als Information für den Benutzer gedacht. Sie enthält die MD5 Prüfsummen der ungepackten Dateien in der Distribution und kann später vom Programm mtree(8) genutzt werden, um Änderungen an den Dateien oder Dateirechten aufzuspüren. Wenn Sie das bei der base Distribution machen, haben Sie eine sehr wirksame Methode, um Ihr System auf trojanische Pferde zu untersuchen.
Zum guten Schluß: Mit der Datei install.sh können Sie eine Distribution nachträglich installieren. Wenn Sie zum Beispiel die info Distribution nachträglich von CD installieren wollen, kommen Sie mit den folgenden Befehlen zum Ziel:
# cd /cdrom/info # sh install.sh
In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Ihre FreeBSD-Installation aktualisieren können, ohne den Quellcode zu verwenden.
Warnung: Die Programme, die zur Aktualisierung von FreeBSD verwendet werden, treffen alle möglichen Vorkehrungen, um Datenverluste zu vermeiden. Allerdings ist es immer noch möglich, daß Sie bei diesem Schritt den kompletten Festplatteninhalt verlieren. Sie sollten die letzte Sicherheitsabfrage nicht bestätigen, bevor Sie ein adäquates Backup aller Daten angelegt haben.
Wichtig: Diese Anleitung geht davon aus, daß Sie das sysinstall(8)-Programm der NEUEN FreeBSD-Version zur Aktualisierung verwenden. Die Verwendung der falschen sysinstall(8)-Version führt zu Problemen und hat in der Vergangenheit schon System unbrauchbar gemacht. Ein typischer Fehler ist die Verwendung des sysinstall(8)-Programms des installierten Systems, um das System auf eine neuere FreeBSD-Version zu aktualisieren. Sie sollten das nicht versuchen.
Warnung: Sie sollten nicht versuchen, Ihr System mit der Upgrade-Funktion von sysinstall(8) von FreeBSD 4-STABLE auf FreeBSD 5.3-RELEASE zu aktualisieren. Einige in FreeBSD 4-STABLE vorhandene Dateien führen zu Problemen, sie werden aber bei dieser Art der Aktualisierung nicht entfernt. Ein drastisches Beispiel ist ein veraltetes /usr/include/g++, das dazu führen kann, daß C++ Programme nicht korrekt (oder gar nicht) übersetzt werden.
Diese Anleitung zur Aktualisierung ist nur für Benutzer gedacht, die schon einen halbwegs aktuellen FreeBSD 5-STABLE Snapshot installiert haben.
Bei der Aktualisierung werden die vom Benutzer ausgewählten Distributionen durch die entsprechenden Distributionen der neuen FreeBSD-Version ersetzt. Die normalen Konfigurationsdateien des Systems, Benutzerdaten, installierte Packages und andere Software werden nicht aktualisiert.
Systemadministratoren, die eine Aktualisierung planen, sollten dieses Kapitel komplett lesen, bevor sie die Aktualisierung durchführen, um das Risiko eines Fehlschlags oder Datenverlustes zu vermeiden.
Um eine Distribution zu aktualisieren, wird die neue Version dieser Komponente über die alte Version kopiert. Die zur alten Version gehörenden Dateien werden nicht gelöscht.
Die Systemkonfiguration bleibt erhalten, da die ursprünglichen Versionen der nachfolgend aufgeführten Dateien gesichert und zurückgespielt werden:
Xaccel.ini, XF86Config, adduser.conf, aliases, aliases.db, amd.map, crontab, csh.cshrc, csh.login, csh.logout, cvsupfile, dhclient.conf, disktab, dm.conf, dumpdates, exports, fbtab, fstab, ftpusers, gettytab, gnats, group, hosts, hosts.allow, hosts.equiv, hosts.lpd, inetd.conf, localtime, login.access, login.conf, mail, mail.rc, make.conf, manpath.config, master.passwd, motd, namedb, networks, newsyslog.conf, nsmb.conf, nsswitch.conf, pam.conf, passwd, periodic, ppp, printcap, profile, pwd.db, rc.conf, rc.conf.local, rc.firewall, rc.local, remote, resolv.conf, rmt, sendmail.cf, sendmail.cw, services, shells, skeykeys, spwd.db, ssh, syslog.conf, ttys, uucp
Die zur neuen Version gehörenden Versionen dieser Dateien werden im Verzeichnis /etc/upgrade/ abgelegt. Sie sollten einen Blick auf diese Dateien werfen und gegebenenfalls die Neuerungen in das bestehende System einarbeiten. Allerdings gibt es viele Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Dateien; daher empfehlen wir Ihnen, alle lokalen Anpassungen in die neuen Dateien einzutragen und dann diese zu verwenden.
Während der Aktualisierung werden Sie gebeten, ein Verzeichnis anzugeben, in dem Kopien aller Dateien aus dem Verzeichnis /etc/ abgelegt werden. Falls Sie Änderungen in anderen Dateien vorgenommen haben, können Sie diese aus diesem Verzeichnis restaurieren.
In diesem Abschnitt finden Sie Details zur Vorgehensweise bei der Aktualisierung, dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Punkte gelegt, bei denen besonders stark von einer normalen Installation abgewichen wird.
Sie sollten Kopien der Benutzerdaten und Konfigurationsdateien anlegen, bevor Sie das System aktualisieren. Das Programm zur Aktualisierung versucht, Fehler und Fehlbedienungen so weit wie möglich zu verhindern, aber es ist immer noch möglich, daß Daten oder Konfigurationsinformationen teilweise oder vollständig gelöscht werden.
Im disklabel editor werden die vorhandenen Dateisysteme aufgeführt. Sie sollten vor dem Beginn der Aktualisierung eine Liste der vorhandenen Gerätenamen und der dazugehörigen Mountpoints anlegen. Die Namen der Mountpoints müssen hier angegeben werden. Sie dürfen das ``newfs flag'' für die Dateisysteme auf gar keinen Fall aktivieren, da Sie sonst Daten verlieren werden.
Es gibt keine Einschränkungen bei der Auswahl der zu aktualisierenden Distributionen. Allerdings sollten Sie die Distribution base auf jeden Fall aktualisieren; wenn Sie die Onlinehilfe installiert hatten, sollten Sie auch die Distribution man aktualisieren. Wenn Sie zusätzliche Funktionalität hinzufügen wollen, können Sie auch Distributionen auswählen, die bisher noch nicht installiert waren.
Sobald die Installation abgeschlossen ist, werden Sie aufgefordert, die neuen Konfigurationsdateien zu prüfen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie überprüfen, ob die neue Konfiguration korrekt ist. Dabei sollten Sie besonders auf die Inhalte der Dateien /etc/rc.conf und /etc/fstab achten.
Wenn Sie an einer flexibleren und ausgefeilteren Möglichkeit zur Aktualisierung Ihres Systems interessiert sind, sollten Sie einen Blick in das Kapitel Das Neueste und Beste des FreeBSD Handbuchs werfen. Bei dieser Variante erzeugen Sie FreeBSD aus dem Quellcode komplett neu. Diese Variante braucht eine verläßliche Netzwerkverbindung, mehr Plattenplatz und mehr Zeit, bietet aber Vorteile für Netzwerke und andere komplexe Installationen. Sie entspricht ungefähr der Vorgehensweise, die für die Entwicklungszweige -STABLE und -CURRENT verwendet wird.
/usr/src/UPDATING enthält wichtige Informationen, wenn Sie ein FreeBSD System mit Hilfe des Quellcodes aktualisieren möchten. Hier finden Sie eine Liste aller Probleme, die durch Änderungen in FreeBSD auftreten können und die Aktualisierung beeinflussen könnten.
Bei FreeBSD gibt es im Hauptmenü des Installationsprogramms den Punkt ``Fixit''. Wenn Sie diese Option benutzen wollen, brauchen Sie entweder eine Diskette, die Sie aus dem Image fixit.flp erzeugt haben; oder die CD mit dem ``live filesystem'', das ist normalerweise die zweite CD der FreeBSD Distribution.
Um fixit zu benutzen, müssen Sie zuerst von der kern.flp Diskette booten, dann die Option ``Fixit'' auswählen und dann die Fixit Diskette oder CD einlegen, wenn Sie dazu aufgefordert werden. Danach wird eine Shell gestartet, in der viele Programme zur Überprüfung, Reparatur und Analyse von Dateisystem und ihren Inhalten zur Verfügung stehen. Sie finden diese Programme in den Verzeichnissen /stand und /mnt2/stand. Allerdings brauchen Sie Erfahrung mit der Administration von Unix-Systemen, um diese Option sinnvoll einsetzen zu können.
Diese Datei und andere Dokumente zu dieser Version sind bei ftp://ftp.FreeBSD.org/verfuegbar.
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, lesen Sie erst die Dokumentation, bevor Sie sich an <[email protected]> wenden.
Alle Anwender von FreeBSD 5-STABLE sollten sich in die Mailingliste <[email protected]> eintragen.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, wenden Sie sich an <[email protected]>.