Wenn Sie eine eigene Backup-Strategie planen, müssen Sie darauf achten, dass jedes der folgenden Probleme von Ihrer Strategie abgedeckt wird:
Plattendefekte.
Versehentliches Löschen von Dateien.
Eine nicht vorhersehbare Korrumpierung von Dateien.
Die vollständige Zerstörung Ihres Systems, etwa durch ein Feuer. Dazu gehört auch die Zerstörung von Backups, die am gleichen Ort aufbewahrt werden.
Es ist nicht nur möglich, dass ein System für jedes dieser Probleme eine eigene (oft völlig unterschiedliche) Strategie benötigt. Es ist vielmehr unwahrscheinlich (sieht man von Systemen ab, die keine wichtigen Daten enthalten), dass eine Technik alle Problembereiche abdecken kann.
Häufig verwendeten Techniken sind unter anderen:
Die Archivierung des kompletten Systems auf externen Datenträgern, die an einem gesonderten Ort aufbewahrt werden. Dieser Ansatz schützt zwar vor allen oben angeführten Problemen, ist aber zeitaufwändig. Auch eine Wiederherstellung des Systems ist nicht ohne weiteres möglich. Zwar können Sie Kopien Ihrer Backups auch vor Ort und/oder auf online zugängigen Systemen aufbewahren, was aber nichts daran ändert, dass eine Wiederherstellung, insbesondere für nicht privilegierte Benutzer, nach wie vor nicht ohne weiteres möglich ist.
Dateisystem-Snapshots. Diese Technik hilft zwar nur gegen das versehentliche Löschen von Dateien, in einem solchen Fall ist sie aber äußerst hilfreich. Vorteile dieser Technik sind außerdem die leichte und schnelle Implementierung und Handhabung.
Das Erstellen von Kopien ganzer Dateisysteme und/oder Platten (etwa durch einen periodischen rsync(1)-Transfer des kompletten Systems). Diese Technik ist insbesondere in Netzwerken mit besonderen Anforderungen nützlich. Der Schutz vor Plattendefekten ist allerdings schlechter als beim Einsatz von RAID. Die Fähigkeiten zur Wiederherstellung gelöschter Dateien sind mit denen von UFS-Snapshots vergleichbar. Ob diese Technik für Sie geeignet ist, hängt also letztlich von Ihren Anforderungen ab.
RAID. Minimiert oder vermeidet Ausfallzeiten, die durch einen Plattendefekt verursacht werden könnten. Zwar können Plattendefekte (aufgrund der höheren Anzahl verwendeter Platten) häufiger auftreten, sie stellen aber dann kein so akutes Problem dar.
Das Überprüfen von Datei-Fingerprints durch mtree(8). Dabei handelt es sich zwar um keine Backup-Technik im eigentlichen Sinne, Sie werden durch den Einsatz dieses Werkzeugs aber informiert, dass Sie auf Ihre Backups zurückgreifen müssen. Dies ist insbesondere beim Einsatz von Offline-Backups von großer Bedeutung. Daher sollte diese Technik regelmäßig eingesetzt werden.
Es gibt noch zahlreiche weitere Techniken, von denen aber viele nur Variationen der eben beschriebenen Techniken sind. Spezielle Anforderungen erfordern dabei in der Regel auch spezielle Backup-Techniken (so erfordert das Backup einer aktiven Datenbank in der Regel ein auf die eingesetzte Datenbank-Software abgestimmtes Verfahren). Entscheidend ist daher immer, gegen welche Gefahren Sie sich schützen und wie Sie diesen Schutz realisieren wollen.
Zurück | Zum Anfang | Weiter |
Was ist mit Backups auf Disketten? | Nach oben | Datensicherung |
Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an
<[email protected]>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an <[email protected]>.