Es gibt vier Hauptfehlerquellen beim Erstellen eines angepassten Kernels:
Wenn config(8) misslingt, liegen Fehler in der Kernelkonfigurationsdatei vor. Zum Glück gibt config(8) die die Zeilennummer der Fehlerstelle an, sodass Sie den Fehler schnell finden können. Beispielsweise könnten Sie folgende Fehlermeldung sehen:
config: line 17: syntax error
Vergleichen Sie die angegebene Zeile mit GENERIC und stellen Sie sicher, dass das Schlüsselwort richtig geschrieben ist.
Wenn make misslingt, liegen meistens Fehler in der
Konfigurationsdatei vor, die aber nicht schwerwiegend genug für config(8) waren.
Überprüfen Sie wiederum Ihre Konfiguration und wenn Sie keinen Fehler
entdecken können, schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Kernelkonfiguration an die
Mailingliste 'Fragen und Antworten zu FreeBSD' <[email protected]>
.
Sie sollten dann schnell Hilfe erhalten.
Wenn der Kernel nicht booten will, ist das noch lange kein Grund zur Panik. Denn FreeBSD besitzt exzellente Mechanismen zur Wiederherstellung nach dem Einsatz inkompatibler Kernel. Den Kernel, mit dem Sie booten wollen, können Sie sich im FreeBSD Boot-Loader aussuchen. Dazu wählen Sie im Bootmenü die Option “Escape to a loader prompt”. Danach geben Sie den Befehl boot kernel.old oder den Namen eines anderen Kernels ein, der sauber bootet. Für alle Fälle sollten Sie immer einen Kernel, der garantiert bootet, bereit halten.
Nun können Sie die Konfiguration noch einmal überprüfen und den Kernel neu kompilieren. Dazu ist /var/log/messages sehr nützlich, da hier sämtliche Kernelmeldungen von jedem erfolgreichen Bootvorgang gespeichert werden. dmesg(8) gibt Ihnen die Kernelmeldungen vom letzten Bootvorgang aus.
Anmerkung: Für den Fall, dass Sie Probleme bei dem Kernelbau bekommen, heben Sie sich immer einen GENERIC oder einen anderen Kernel, der garantiert bootet, auf. Der Name dieses Kernels sollte so gewählt sein, dass er beim nächsten Bau nicht überschrieben wird. Sie können sich nicht auf kernel.old verlassen, da dieser Kernel durch den zuletzt installierten Kernel, der vielleicht schon kaputt war, während der Installation ersetzt wird. Kopieren Sie den funktionierenden Kernel so schnell wie möglich in das richtige Verzeichnis (/boot/kernel). Ansonsten funktionieren Kommandos wie ps(1) nicht. Benennen Sie dazu einfach das Verzeichnis des funktionierenden Kernels um:
# mv /boot/kernel /boot/kernel.bad # mv /boot/kernel.good /boot/kernel
Wenn Sie eine andere Version des Kernels installiert haben als die, mit der Ihre Systemwerkzeuge gebaut wurden (beispielsweise einen -CURRENT-Kernel auf einem -RELEASE-System), werden Programme wie ps(1) und vmstat(8) nicht mehr funktionieren. Sie sollten nun das komplette System neu bauen und installieren. Achten Sie darauf, dass die Quellen, aus denen Sie das System bauen, zum installierten Kernel passen. Das ist ein Grund dafür, warum man nie einen Kernel, der nicht zur Systemversion passt, benutzen sollten.
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