32.10. PLIP – Parallel Line IP

PLIP ermöglicht TCP/IP-Verbindungen zwischen zwei Rechnern, die über ihre parallelen Schnittstellen verbunden sind. Eine solche Verbindung ist nützlich, wenn zwei Rechner nicht mit Netzwerkkarten ausgestattet sind, oder wenn eine Installation auf einem Laptop erfolgen soll. Dieser Abschnitt behandelt folgende Themen:

32.10.1. Ein paralleles Kabel herstellen

Ein paralleles (Laplink-)Kabel können Sie in fast jedem Computergeschäft kaufen. Falls dies nicht möglich sein sollte, oder Sie einfach wissen wollen, wie ein solches Kabel aufgebaut ist, sollten Sie sich die folgende Tabelle ansehen. Sie beschreibt die Herstellung eines parallelen Netzwerkkabels aus einem gewöhnlichen parallelen Druckerkabel.

Tabelle 32-1. Die Netzwerk-Verdrahtung eines parallelen Kabels

A-Name A-Ende B-Ende Beschreibung Post/Bit

DATA0
-ERROR

2
15

15
2

Data

0/0x01
1/0x08

DATA1
+SLCT

3
13

13
3

Data

0/0x02
1/0x10

DATA2
+PE

4
12

12
4

Data

0/0x04
1/0x20

DATA3
-ACK

5
10

10
5

Strobe

0/0x08
1/0x40

DATA4
BUSY

6
11

11
6

Data

0/0x10
1/0x80

GND 18-25 18-25 GND -

32.10.2. PLIP einrichten

Als Erstes benötigen Sie ein Laplink-Kabel. Danach müssen Sie sicherstellen, dass beide Computerkernel den lpt(4)-Treiber unterstützen:

# grep lp /var/run/dmesg.boot
lpt0: <Printer> on ppbus0
lpt0: Interrupt-driven port

Der Parallelport muss Interrupt-gesteuert sein, daher sollte die Datei /boot/device.hints zwei Zeilen ähnlich den folgenden enthalten:

hint.ppc.0.at="isa"
hint.ppc.0.irq="7"

Danach überprüfen Sie, ob die Kernelkonfigurationsdatei die Zeile device plip enthält, oder ob das Kernelmodul plip.ko geladen wurde. In beiden Fällen sollte die parallele Schnittstelle von ifconfig(8) angezeigt werden:

# ifconfig plip0
plip0: flags=8810<POINTOPOINT,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500

Verbinden Sie die parallelen Schnittstellen der beiden Computer über das (Laplink-)Kabel.

Konfigurieren Sie die Netzwerkparameter auf beiden Rechnern als root. Wenn Sie beispielsweise den Rechner host1 mit dem Rechner host2 verbinden wollen, gehen Sie folgendermaßen vor:

                 host1 <-----> host2
IP Address    10.0.0.1      10.0.0.2

Richten Sie die parallele Schnittstelle von host1 ein, indem Sie Folgendes eingeben:

# ifconfig plip0 10.0.0.1 10.0.0.2

Danach richten Sie die parallele Schnittstelle von host2 ein:

# ifconfig plip0 10.0.0.2 10.0.0.1

Sie sollten nun über eine funktionierende Verbindung verfügen. Bei Problemen lesen Sie bitte die Hilfeseiten lp(4) sowie lpt(4).

Zusätzlich sollten beide Rechner in /etc/hosts eingetragen werden:

127.0.0.1               localhost.my.domain localhost
10.0.0.1                host1.my.domain host1
10.0.0.2                host2.my.domain host2

Um die Verbindung zu überprüfen, pingen Sie jeden Rechner vom anderen Rechner aus an. Auf host1 gehen Sie dazu folgendermaßen vor:

# ifconfig plip0
plip0: flags=8851<UP,POINTOPOINT,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> mtu 1500
        inet 10.0.0.1 --> 10.0.0.2 netmask 0xff000000
# netstat -r
Routing tables

Internet:
Destination        Gateway          Flags     Refs     Use      Netif Expire
host2              host1              UH          0       0       plip0
# ping -c 4 host2
PING host2 (10.0.0.2): 56 data bytes
64 bytes from 10.0.0.2: icmp_seq=0 ttl=255 time=2.774 ms
64 bytes from 10.0.0.2: icmp_seq=1 ttl=255 time=2.530 ms
64 bytes from 10.0.0.2: icmp_seq=2 ttl=255 time=2.556 ms
64 bytes from 10.0.0.2: icmp_seq=3 ttl=255 time=2.714 ms

--- host2 ping statistics ---
4 packets transmitted, 4 packets received, 0% packet loss
round-trip min/avg/max/stddev = 2.530/2.643/2.774/0.103 ms

Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an <[email protected]>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an <[email protected]>.