5.2. Installation von Software

Wenn Sie schon einmal ein UNIX® System benutzt haben, werden Sie wissen, dass zusätzliche Software meist wie folgt installiert wird:

  1. Download der Software, die als Quelltext oder im Binärformat vorliegen kann.

  2. Auspacken der Software, die typischerweise ein mit compress(1), gzip(1) oder bzip2(1) komprimiertes Tar-Archiv enthält.

  3. Durchsuchen der Dokumentation, die sich meist in Dateien wie INSTALL, README oder mehreren Dateien im Verzeichnis doc/ befindet, nach Anweisungen, wie die Software zu installieren ist.

  4. Kompilieren der Software wenn sie als Quelltext vorliegt. Dazu müssen Sie vielleicht das Makefile anpassen, oder configure laufen lassen, oder andere Arbeiten durchführen.

  5. Testen und installieren der Software.

Das beschreibt aber nur den optimalen Fall. Wenn Sie Software installieren, die nicht speziell für FreeBSD geschrieben wurde, müssen Sie vielleicht sogar den Quelltext anpassen, damit die Software funktioniert.

Wenn Sie unbedingt wollen, können Sie mit FreeBSD Software nach der “althergebrachten” Methode installieren. Mit Paketen oder Ports bietet Ihnen FreeBSD allerdings zwei Methoden an, die Ihnen sehr viel Zeit sparen können. Zurzeit werden über 24,000 Anwendungen Dritter über diese Methoden zur Verfügung gestellt.

Das FreeBSD-Paket einer Anwendung besteht aus einer einzigen Datei, die Sie sich herunterladen müssen. Das Paket enthält schon übersetzte Kommandos der Anwendung, sowie zusätzliche Konfigurationsdateien oder Dokumentation. Zur Handhabung der Pakete stellt FreeBSD-Kommandos wie pkg_add(1), pkg_delete(1) oder pkg_info(1) zur Verfügung. Mit diesem System können neue Anwendungen mit einem Kommando, pkg_add, installiert werden.

Der FreeBSD-Port einer Anwendung ist eine Sammlung von Dateien, die das Kompilieren der Quelltexte einer Anwendung automatisieren.

Die Dateien eines Ports führen für Sie alle oben aufgeführten Schritte zum Installieren einer Anwendung durch. Mit einigen wenigen Kommandos wird der Quellcode der Anwendung automatisch heruntergeladen, ausgepackt, gepatcht, übersetzt und installiert.

Tatsächlich kann das Portsystem auch dazu benutzt werden, Pakete zu generieren, die Sie mit den gleich beschriebenen Kommandos, wie pkg_add, manipulieren können.

Pakete und Ports beachten Abhängigkeiten zwischen Anwendungen. Angenommen, Sie wollen eine Anwendung installieren, die von einer Bibliothek abhängt und die Anwendung wie die Bibliothek sind als Paket oder Port für FreeBSD verfügbar. Wenn Sie pkg_add oder das Portsystem benutzen, um die Anwendung zu installieren, werden Sie bemerken, dass die Bibliothek zuerst installiert wird, wenn sie nicht schon vorher installiert war.

Sie werden sich fragen, warum FreeBSD-Pakete und -Ports unterstützt, wo doch beide Methoden fast gleiches leisten. Beide Methoden haben ihre Stärken und welche Sie einsetzen, hängt letztlich von Ihren Vorlieben ab.

Vorteile von Paketen

Vorteile von Ports

Wenn Sie über aktualisierte Ports informiert sein wollen, lesen Sie bitte die Mailinglisten FreeBSD ports und FreeBSD ports bugs.

Warnung: Bevor Sie eine Anwendung installieren, sollten Sie auf der Seite http://vuxml.FreeBSD.org/ über mögliche Sicherheitsprobleme mit der Anwendung informieren.

Die Anwendung ports-mgmt/portaudit prüft automatisch alle installierten Anwendungen auf bekannte Sicherheitslöcher. Vor dem Bau eines Ports findet ebenfalls eine Prüfung statt. Installierte Pakete prüfen Sie mit dem Kommando portaudit -F -a.

Der Rest dieses Kapitels beschreibt, wie Sie Software Dritter mit Paketen oder Ports auf einem FreeBSD-System installieren und verwalten.

Wenn Sie Fragen zu FreeBSD haben, schicken Sie eine E-Mail an <[email protected]>.
Wenn Sie Fragen zu dieser Dokumentation haben, schicken Sie eine E-Mail an <[email protected]>.