Warnung: Mit FreeBSD 8.0 wurde der sio(4)-Treiber durch den Treiber uart(4) ersetzt. Parallel dazu wurden auch die entsprechenden Gerätedateien für die seriellen Ports umbenannt: /dev/cuadN wurde zu /dev/cuauN, /dev/ttydN zu /dev/ttyuN. Verwenden Sie noch FreeBSD 7.X, müssen Sie dies beim Lesen der folgenden Abschnitte berücksichtigen.
Dieser Abschnitt behandelt Probleme, die auftauchen können, wenn PPP über ein Modem verwendet wird. Sie müssen beispielsweise genau die Eingabeaufforderung des Systems kennen, in das Sie sich einwählen. Einige ISPs verwenden ssword andere verwenden password; wenn das Einwahlskript falsch ist, scheitert die Anmeldung. Üblicherweise suchen Sie nach Fehlern der PPP-Verbindung indem Sie sich manuell verbinden. Wie das genau geht, wird im Folgenden gezeigt.
Wenn Sie einen eigenen Kernel verwenden, stellen Sie sicher, dass die folgende Zeile in der Kernelkonfigurationsdatei vorhanden ist:
device uart
Das uart-Gerät ist bereits im GENERIC-Kernel vorhanden, deshalb sind in diesem Fall keine zusätzlichen Schritte vonnöten. Kontrollieren Sie die Ausgabe von dmesg:
# dmesg | grep uart
In der Ausgabe sollten die entsprechenden uart-Geräte, beispielsweise uart1 (COM2), angezeigt werden. Wird ein passendes Gerät angezeigt, brauchen Sie keinen neuen Kernel zu erstellen. Wenn Ihr Modem an uart1 angeschlossen ist (in DOS ist dieser Anschluss als COM2 bekannt), ist /dev/cuau1 die dazugehörende Gerätedatei.
Ein Verbindungsaufbau zum Internet durch manuelle Steuerung von ppp geht schnell, ist einfach und stellt einen guten Weg dar, eine Verbindung auf Fehler hin zu überprüfen oder einfach Informationen darüber zu sammeln, wie Ihr ISP Verbindungen handhabt. Lassen Sie uns PPP von der Kommandozeile aus starten. Beachten Sie, dass in allen Beispielen example der Hostname der Maschine ist, auf der PPP läuft. Sie starten ppp, indem Sie einfach ppp eingeben:
# ppp
Wir haben ppp nun gestartet.
ppp ON example> set device /dev/cuau1
Wir geben das Device an, an das unser Modem angeschlossen ist. In diesem Fall ist es cuau1.
ppp ON example> set speed 115200
Wir geben die Verbindungsgeschwindigkeit an. Im Beispiel verwenden wir 115200 kbps
ppp ON example> enable dns
Wir weisen ppp an, unseren Resolver zu konfigurieren und in der Datei /etc/resolv.conf Einträge für den Nameserver hinzuzufügen. Falls ppp unseren Hostnamen nicht bestimmen kann, geben wir diesen später manuell an.
ppp ON example> term
Wir wechseln in den “Terminal”-Modus, um das Modem manuell kontrollieren zu können.
deflink: Entering terminal mode on /dev/cuau1 type '~h' for help
at OK atdt123456789
Sie verwenden at zur Initialisierung Ihres Modems und dann atdt sowie die Nummer Ihres ISP, um den Einwählprozess zu starten.
CONNECT
Dies ist die Bestätigung, dass eine Verbindung aufgebaut wurde. Falls wir Verbindungsprobleme bekommen, die nicht mit der Hardware zusammenhängen, werden wir an dieser Stelle ansetzen müssen, um eine Lösung zu finden.
ISP Login:myusername
Hier werden Sie nach einem Benutzernamen gefragt. Geben Sie am Prompt den Namen ein, den Ihnen Ihr ISP zur Verfügung gestellt hat.
ISP Pass:mypassword
An dieser Stelle müssen Sie das Passwort angeben, das Ihnen von Ihrem ISP vorgegeben wurde. Das Passwort wird, analog dem normalen Anmeldevorgang, nicht angezeigt.
Shell or PPP:ppp
Abhängig von Ihrem ISP, kann es sein, dass dieser Prompt bei Ihnen gar nicht erscheint. Wir werden hier gefragt, ob wir eine Shell beim Provider verwenden oder ppp starten wollen. Weil wir eine Internetverbindung aufbauen wollen, haben wir uns in diesem Beispiel für ppp entschieden.
Ppp ON example>
Beachten Sie, dass sich in diesem Beispiel das erste p
in einen Großbuchstaben verwandelt hat. Dies zeigt, dass wir
erfolgreich eine Verbindung zu unserem ISP
hergestellt haben.
PPp ON example>
An dieser Stelle haben wir uns erfolgreich bei unserem ISP authentifiziert und warten darauf, dass uns eine IP-Adresse zugewiesen wird.
PPP ON example>
Wir haben uns mit der Gegenstelle auf eine IP-Adresse geeinigt und den Verbindungsaufbau erfolgreich abgeschlossen
PPP ON example> add default HISADDR
Hier geben wir unsere Standardroute an. Weil zu diesem Zeitpunkt unsere einzige
Verbindung zu unserer Gegenstelle besteht, müssen wir dies tun, bevor wir Kontakt zu
unserer Umwelt aufnehmen können. Falls dies aufgrund bestehender Routen nicht
funktionieren sollte, können Sie ein Ausrufungszeichen ! vor
add
setzen. Sie können diese Standardroute aber auch vor dem
eigentlichen Verbindungsaufbau angeben und PPP wird
entsprechend eine neue Route aushandeln.
Wenn alles gut ging, sollten wir nun eine aktive Internetverbindung haben, die wir mit Ctrl+z in den Hintergrund schicken können Wenn sie feststellen, dass PPP wieder zu ppp wird, ist die Verbindung abgebrochen. Es ist gut dies zu wissen, weil dadurch der Verbindungsstatus angezeigt wird. Große Ps zeigen an, dass wir eine Verbindung zum ISP haben und kleine ps zeigen an, dass wir aus irgendeinem Grund die Verbindung verloren haben. ppp hat nur diese beiden Zustände.
Wenn sie einen Direktanschluss haben und keine Verbindung aufbauen können, schalten
Sie die Hardware-Flusssteuerung CTS/RTS
aus, indem Sie die Option set ctsrts off
verwenden.
Dies ist zumeist dann der Fall, wenn Sie mit einem PPP-fähigen
Terminalserver verbunden sind. Hier bleibt PPP bei
dem Versuch hängen, Daten über Ihre Nachrichtenverbindung zu schicken, weil auf ein
CTS-Signal (Clear-to-Send) gewartet
wird, das nie kommt. Wenn Sie diese Option jedoch gebrauchen, sollten Sie auch die
Option set accmap
verwenden, die erforderlich sein kann, um
bestimmte Hardware zu kontrollieren, die auf die Übertragung bestimmter
Zeichen zwischen den Kommunikations-Endpunkten (zumeist XON/XOFF) angewiesen ist.
Die Manual-Seite ppp(8) bietet
mehr Informationen zu dieser Option und ihrer Verwendung.
Wenn Sie ein älteres Modem haben, benötigen Sie vielleicht die Option set parity even
. Standardmäßig wird keine Parität
vorausgesetzt, sie ist aber für die Fehlerprüfung bei älteren Modems und bei
bestimmten ISPs erforderlich. Sie
könnten diese Option für den ISP
Compuserve benötigen.
PPP kehrt möglicherweise nicht in den Befehlsmodus zurück, was normalerweise auf einen Fehler bei der Aushandlung hinweist, wobei der ISP wartet, dass Ihre Seite den Aushandlungsprozess beginnt. Die Option ~p erzwingt in diesem Fall den Beginn des Aushandlungsprozesses.
Wenn Sie nie einen Login-Prompt erhalten, müssen Sie statt des im Beispiel gezeigten UNIX-Stils höchst wahrscheinlich PAP oder CHAP für die Authentifizierung verwenden. Um PAP oder CHAP zu verwenden, ergänzen Sie PPP einfach um folgende Optionen, bevor Sie in den Terminalmodus wechseln:
ppp ON example> set authname myusername
Hierbei sollte myusername durch den Benutzernamen ersetzt werden, den Sie von Ihrem ISP bekommen haben.
ppp ON example> set authkey mypassword
mypassword sollten Sie durch das Passwort ersetzen, das Ihnen Ihr ISP gegeben hat.
Wenn die Verbindung aufgebaut wird, Sie aber keine Rechner unter ihrem
Domänen-Namen erreichen können, versuchen Sie, einen Rechner mit ping(8) und seiner
IP-Adresse zu erreichen. Wenn 100% der
Pakete verloren gehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihnen keine
Standardroute zugewiesen wurde. Überprüfen Sie, ob während des Verbindungsaufbaus
die Option add default HISADDR
gesetzt war. Wenn Sie zu
einer entfernten IP-Adresse eine
Verbindung aufbauen können, ist es möglich, dass die Adresse eines
Nameservers nicht in die Datei /etc/resolv.conf
eingetragen wurde. Diese Datei sollte folgendermaßen aussehen:
domain example.com nameserver x.x.x.x nameserver y.y.y.y
Dabei sollten x.x.x.x und y.y.y.y durch die IP-Adressen der DNS-Server Ihres ISPs ersetzt werden. Diese Information ist Ihnen bei Vertragsabschluss mitgeteilt worden. Wenn nicht, sollte ein Anruf bei Ihrem ISP Abhilfe schaffen.
Mit syslog(3) können Sie Ihre PPP-Verbindung protokollieren. Fügen Sie einfach die folgende Zeile in /etc/syslog.conf ein:
!ppp *.* /var/log/ppp.log
In den meisten Fällen existiert diese Funktionalität bereits.
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