Nachdem der Kernel den Bootprozess abgeschlossen hat, übergibt er die Kontrolle an den Benutzer-Prozess init(8). Dieses Programm befindet sich in /sbin/init, oder dem Pfad, der durch die Variable init_path im Loader spezifiziert wird.
Der automatische Reboot-Vorgang stellt sicher, dass alle Dateisysteme des Systems konsistent sind. Falls dies nicht der Fall ist und die Inkonsistenz nicht durch fsck(8) behebbar ist, schaltet init(8) das System in den Single-User Modus, damit der Systemadministrator sich des Problems annehmen kann.
Das Schalten in diesen Modus kann erreicht werden durch den automatischen Reboot-Vorgang, durch
das Booten mit der Option -s
oder das Setzen der
boot_single Variable in Loader.
Weiterhin kann der Single-User Modus aus dem Mehrbenutzermodus heraus durch den Befehl shutdown(8) ohne die
reboot (-r
) oder halt (-h
) Option
erreicht werden.
Falls die System-Konsole (console) in /etc/ttys auf insecure (dt.: unsicher) gesetzt ist, fordert das System allerdings zur Eingabe des Passworts von root auf, bevor es den Single-User Modus aktiviert.
Beispiel 13-3. Auf insecure gesetzte Konsole in /etc/ttys
# name getty type status comments # # If console is marked "insecure", then init will ask for the root password # when going to single-user mode. console none unknown off insecure
Anmerkung: Eine Konsole sollte auf insecure gesetzt sein, wenn die physikalische Sicherheit der Konsole nicht gegeben ist und sichergestellt werden soll, dass nur Personen, die das Passwort von root kennen, den Single-User Modus benutzen können. Es bedeutet nicht, dass die Konsole "unsicher" laufen wird. Daher sollte man insecure wählen, wenn man auf Sicherheit bedacht ist, nicht secure.
Stellt init(8) fest, dass das Dateisystem in Ordnung ist, oder der Benutzer den Single-User Modus beendet, schaltet das System in den Mehrbenutzermodus, in dem dann die Ressourcen Konfiguration des Systems gestartet wird.
Das Ressourcen Konfigurationssystem (engl. resource configuration, rc) liest seine Standardkonfiguration von /etc/defaults/rc.conf und System-spezifische Details von /etc/rc.conf. Dann mountet es die Dateisysteme gemäß /etc/fstab, startet die Netzwerkdienste, diverse System Daemons und führt schließlich die Start-Skripten der lokal installierten Anwendungen aus.
Die rc(8) Handbuch Seite ist eine gute Quelle für Informationen über das Ressourcen Konfigurationssystem und ebenso über die Skripte an sich.
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